Die Digitalisierung von Wasser hilft, die Verschwendung zu reduzieren, aber nicht nur...

Eine Digitalisierung des Wassermanagements durch Echtzeit-Fernablesung bietet enorme Vorteile für die Gemeinden. So können Sie den Wasserverbrauch und die Wasserqualität in Echtzeit überwachen, aber auch Leckagen eindämmen und eine verbrauchsgenaue Abrechnung vornehmen. Um greifbare Ergebnisse zu erzielen, ist es unabhängig von der Grösse der Gemeinde wichtig, über eine vernetzte Infrastruktur und eine optimale Datenübertragung zu verfügen. Das ist die Überzeugung von Pierre-Emmanuel Dubois, International Business Developer bei Birdz.

Die Wertschöpfungskette des IoT beginnt mit den Sensoren (um interessante Daten zu erfassen), gefolgt von der Konnektivität (Übertragung der Daten). Diese Daten werden dann ausgewertet und standardisiert. Schliesslich werden die Daten angewendet, und zwar mithilfe von Portalen, die konkrete Massnahmen über Dashboards oder Warnmeldungen ermöglichen.

Aber warum sollte man eine solche Wertschöpfungskette für den Wasserbereich einrichten?” “Es ist eine Frage der Zeit, bis wir eine solche Wertschöpfungskette aufbauen. Die Idee ist vor allem, mithilfe der Digitalisierung den Verbrauch zu optimieren und Verschwendung zu reduzieren”, erklärt Pierre-Emmanuel Dubois. Im Durchschnitt werden in Frankreich nur 79% des produzierten Wassers in Rechnung gestellt, was eine grosse Verschwendung darstellt. Die Hauptursachen für diese Verschwendung sind Lecks in den Leitungen, aber es gibt auch Probleme mit Betrug und schlecht funktionierenden Zählern.

VIELE GEMEINDEN MACHEN SICH AUF DEN WEG

Es gibt drei Arten der Wassermessung: manuelle Messung, Funkablesung und Fernablesung. Die manuelle Ablesung erfolgt ein- bis zweimal pro Jahr durch einen Techniker. Die Funkablesung erfolgt ebenfalls durch einen Techniker, der den Verbrauch in einem Umkreis von etwa 100 Metern fernabliest. Bei der Fernauslesung schliesslich werden die Daten über das Internet übertragen. “Sie ermöglicht es, den Verbrauch in Echtzeit zu verfolgen und Lecks und Risiken zu verhindern”.

Viele Gemeinden schreiten in diesem Digitalisierungsprozess voran, der viele Vorteile bietet, wie z. B. die Reduzierung von Verschwendung, die Verbesserung des ökologischen Fussabdrucks und die Möglichkeit, die Bewohner für einen übermässigen Verbrauch zu sensibilisieren. “Die Metropole Lyon hat 2014 400.000 Zähler eingesetzt und konnte in nur einem Jahr 500 Lecks identifizieren und eine Million Kubikmeter Wasser einsparen”, sagt Pierre-Emmanuel Dubois. Um dies zu erreichen, müssen jedoch alle Zähler vernetzt sein und regelmässig und zuverlässig Daten senden können. “Wir haben Redundanz für die Datenkonnektivität eingerichtet, zum Beispiel mit mehreren Portalen, um Daten zu erfassen”.

AUCH FÜR KLEINE GEMEINDEN

Ein ähnliches Projekt wurde in der Bucht von Arcachon durchgeführt. Am Ende wurden 93 % der Wasserrechnungen auf der Grundlage des tatsächlichen Verbrauchs ausgestellt. Auch Alarme im Zusammenhang mit Frost konnten eingerichtet werden. “Letztendlich wird in dieser Region nun jeden Tag ein halbes olympisches Schwimmbecken an Wasser eingespart”. Die Digitalisierung der Wasserversorgung ist auch für kleine Gemeinden von Vorteil, wie z. B. Le Touquet (11.000 Einwohner), die ein System zur Fernablesung eingeführt hat und konkrete Vorteile für die Einwohner beobachten konnte.

Neben den Daten zum Wasserverbrauch sollen die Sensoren auch dazu dienen, die Wasserqualität zu überwachen. So verfügt Birdz über einen Sensor, mit dem direkt in den Leitungen bis zu sieben Parameter gemessen werden können. “Diese Systeme sind zum Beispiel bei grossen internationalen Veranstaltungen sehr gefragt, um eine absichtliche Verschmutzung zu vermeiden, aber auch bei Oberflächengewässern (See)”. Darüber hinaus kann es wichtig sein, ein Hydrantenmonitoring durchzuführen. “Ein umgestürzter Hydrant bedeutet einen enormen Durchfluss, ganz zu schweigen von den Betrugsrisiken. Dies hat Auswirkungen auf die Gemeinde, da es sich um Trinkwasser handelt. Ganz zu schweigen von der Gefahr der Verseuchung durch Rückflüsse”.

350 MILLIONEN DATEN PRO TAG

Im Laufe der Zeit hat sich Birdz auf das digitale Wassermanagement spezialisiert. Es ist der IoT-Arm (Internet der Dinge) des französischen Konzerns Veolia. Das Unternehmen, das u. a. eine Filiale in Neuenburg hat, begleitet Kommunen und Industriestandorte beim digitalen Übergang, im Bereich Wasser, aber auch in den Bereichen Energie und Abfallmanagement. Seit seiner Gründung hat Birdz bereits 4 Millionen vernetzte Sensoren eingesetzt und nicht weniger als 350 Millionen Daten werden täglich extrahiert.

Interviews auf der Smart Water Conference vom 1. Dezember 2022

Kontakt

BlueArk Entremont SA
Place de Curala 5
1934 Le Châble
Schweiz

info@blueark.ch

Nach oben scrollen